Alfredo Kraus war zweifelsohne einer der führender lyrischen Tenöre seiner Generation. Mit seiner Stimme und künstlerischen Fähigkeiten führte er eine der längsten musikalischen Karrieren. Kraus war immer vorsichtig – sowohl bei der Rollenwahl als auch bei der seiner Zeitplanung. Sich nicht zu überfordern, ein gewisses Maß an Konsistenz und Langlebigkeit, hielt in diese Divise professionell und gut trotz seines Alters und wirkte seine jugendlich Frisch. Zu seinen Gesangsvermögen gehörte eine warmer Ton und ein instinktives Gefühl für Form und Sätze. Dies vor allem beim französischen Repertoire – in dem er ein beneidenswert hohes D und hohes C singen konnte. Alfredo Kraus, Carlo Bergonzi und Nicolai Gedda sind für ihren Stil, Raffinesse und Musikalität ausgezeichnet worden. Das in einer Zeit in der vor allem in der italienischen Oper, vielen Tenöre solche Qualitäten fehlten. Er spielte in der Titelrolle von Viladamot im Jahr 1959 in dem Film Gayarre. Dies war eine Biographie des berühmten spanischen Tenors.
Als Jugendlicher hatte Kraus nicht die Absicht, eine professionelle Karriere als Sängeri zu beabsichtigen. Erst Freunde und die Familie konnte ihn ermutigen dies zu tun. Bei der Aufnahme des Gesangsstudiums vermied Kraus geschickt, schwerer Partien zu singen und konzentrierte sich auf Arien der Belcanto Tenore di Grazia. Kraus erkannte, dass dies der richtige Anfang für seine Stimme war. Im Alter von 28 gewann er den ersten Preis beim Genfer Wettbewerb. Ein Vertreter der Cairo Opera, der anwesend bei den Castings war, bot ihm die Rolle des Herzogs in Rigoletto an. So absolvierte er sein Operndebüt an der Cairo Oper 1956 im Rigoletto. Es folgten sensationelle Auftritte in Venedig, Turin und Barcelona, und 1958 in La Traviata mit Maria Callas in Lissabon. Im Jahr 1959 sang er Arturo in I Puritani zum ersten Mal, gefolgt Auftritten an der Scala und das Covent Garden Debüts. 1965 sang er zum ersten Mal an der Metropolitan Opera gefolgt von seinem Salzburg-Debüt im Jahr 1968. In Rom sang Kraus seinen ersten Werther, eine Rolle, die ihn sein weiteres Leben begleiten sollte. Abgesehen von seinen feinen Sinn für musikalischen Nuancen und Phrasierungen, machte ebenso seine Darstellung der psychisch labilen und krankhaften Werthers, Kraus zu seiner Paraderolle, die mit großer Begeisterung aufgenommen wurde. In den 1980er Jahren begann er, die Zahl seiner Auftritte noch weiter einschränken (auf dem Höhepunkt seiner Karriere, hat er nie mehr als 50 Konzerte in einem Jahr gegeben) und fing an seine Aufmerksamkeit auf die Schulung junger Talente zu legen. Bis in die 1990er Jahre, kurz vor seinem Tod, stand er immer wieder auf der Bühne.
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