Insgesamt zwölf Premieren aus den Sparten Oper, Ballett und Junge Oper: Die Staatsoper Hannover hat den neuen Spielplan vorgestellt. Auf dem Programm stehen unter anderem Werke von Bernstein, Mozart und Verdi.
Der Intendant der Staatsoper Hannover, Dr. Michael Klügl, hat am 24. April gemeinsam mit Ballettdirektor Jörg Mannes, Chefdramaturg Dr. Klaus Angermann und Betriebsdirektorin Dr. Cornelia Preissinger das Programm der kommenden Spielzeit vorgestellt. Sechs Opern-Premieren, drei Ballett-Premieren, drei Premieren der Jungen Oper und jede Menge Konzerte mit dem Niedersächsischen Staatsorchester stehen auf dem Spielplan 2015/16.
Von Bernstein bis Verdi: Die Opern-Premieren
Etliche märchenhafte Stoffe finden sich im Programm der neuen Spielzeit, die am 26. September mit Antonín Dvořáks „Rusalka“ in der Inszenierung von Dietrich Hilsdorf und unter der musikalischen Leitung von Anja Bihlmaier eröffnet wird. Generaldirektorin Karen Kamensek dirigiert die Premiere von Leonard Bernsteins Comic-Operetta „Candide“, die ein inhaltlicher Verweis auf das anstehende Leibniz-Jahr 2016 ist und ab dem 24. Oktober auf dem Spielplan steht. Für die Inszenierung ist Matthias Davids verantworlich, der zuletzt mit dem Musical „How to Succeed in Business Without Really Trying“ einen großen Erfolg feiern konnte, so dass die Produktion auch in der neuen Spielzeit wieder zu sehen sein wird. Der Dortmunder Schauspielintendant Kay Voges inszeniert mit Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ ab 12. Dezember zum zweiten Mal eine Oper. Die musikalische Leitung obliegt Karen Kamensek. Giuseppe Verdis „Die Macht des Schicksals“ feiert am 30. Januar 2016 Premiere. Das künstlerische Team um Regisseur Frank Hilbrich zeigte in dieser Spielzeit die Produktion „Caligula“ von Detlev Glanert. Als Dirigent ist Stefan Klingele an Bord. Eine echte Rarität ist Alexander Zemlinskys Oper „Der Traumgörge“ vom Beginn des 20. Jahrhunderts (ab 16. April 2016), die erst 1980 ihre späte Uraufführung erlebte. Mit Johannes von Matuschka präsentiert sich eine weitere neue Regiehandschrift an der Staatsoper, der erste Kapellmeister Mark Rohde wird diese Produktion dirigieren. Durch etliche Inszenierungen, zuletzt „Oh wie schön ist Panama“ an der Jungen Oper, hat der junge Regisseur Tobias Ribitzki auf sich aufmerksam gemacht, am 4. Juni 2016 wird er auf der großen Bühne der Staatsoper Mozarts letzte Oper „Titus“ zur Premiere bringen. Benjamin Reiners obliegt die musikalische Leitung.
Festliche Opernabende mit Weltstars
Die Reihe der Festlichen Opernabende bringt an drei Abenden große Namen der internationalen Opernszene nach Hannover. Am 16. Januar 2016 sind Marcello Giordani und Elena Mosuc als Liebespaar Rodolfo und Mimì in Puccinis „La Bohème“ zu erleben. Die slowakische Koloratursopranistin Edita Gruberová ist strahlender Mittelpunkt einer Belcanto-Gala am 24. März 2016. Desirée Rancatore und Ambrogio Maestri sind die Stars einer „Rigoletto“-Aufführung am 24. Juni 2016. Für ein Koloraturfeuerwerk sorgt die Sopranistin Simone Kermes beim Konzert zugunsten der Stiftung Staatsoper Hannover am 12. September 2015. Zu den Kultur-Highlights des Jahres zählt der Opernball, der am 26. und 27. Februar 2016 unter dem Motto „Wie im Traum“ in das phanstastisch dekorierte Opernhaus lädt.
Drei Mal neues Ballett
Auf dem Spielplan des Balletts der Staatsoper Hannover stehen drei Premieren. Ballettdirektor Jörg Mannes präsentiert ab dem 14. November seine getanzte Version von William Shakespeares unsterblicher Komödie „Was ihr wollt“ als Uraufführung für das Ballett der Staatsoper Hannover. Dies ist die zehnte Spielzeit von Mannes als Ballettdirektor und zu diesem besonderen Jubiläum bat er die Choreographen Nils Christe und Jiří Bubeniček um Beiträge für einen Abend, der den Titel „Three is a Party“ trägt und dessen dritten Teil Mannes selbst choreographieren und am 20. Februar 2016 zur Premiere bringen wird. „Der Besuch“, die zweite Uraufführung der neuen Ballettspielzeit, basiert auf Friedrich Dürrenmatts berühmtem Drama „Der Besuch der alten Dame“ und wird ebenfalls von Ballettdirektor Jörg Mannes choreographiert, der seinen Porträts von Frauen, die die bürgerliche Norm sprengen, nach Madame Bovary oder der Marquise de Merteuil in der Figur der Claire Zachanassian eine weitere Facette hinzufügt. 2016 ist darüber hinaus ein großes Tanzjahr für Hannover, denn nicht nur wurde das „Jahr des Tanzes“ ausgerufen, sondern Hannover konnte sich gegen die Konkurrenten Dresden und München durchsetzen und bekam den Zuschlag als Austragungsort des Internationalen Tanzkongresses 2016.
Die Junge Oper legt nach
Mit einer Uraufführung beginnt die neue Spielzeit der Jungen Oper am 8. November. „Orlando“ basiert auf Musik von Georg Friedrich Händel und ist eine Produktion sowohl für als auch mit Jugendlichen, inszeniert von Martin G. Berger. Eine weitere Uraufführung wird am 22. Januar 2016 gefeiert, nämlich Mischa Tangians Musiktheater „Moby Dick“. Es inszeniert Sebastian Welker, der in der laufenden Spielzeit einen großen Erfolg mit der „Hoffmann Show“ verbuchen konnte. Für die jüngsten Opernbesucher ist die dritte Premiere, César Cuis „Der Gestiefelte Kater“. Wie in den vergangenen Jahren wird es auch in der neuen Spielzeit ein Kinderfest in der Oper geben. Die Musiktheaterpädagogik wird zudem um eine neu geschaffene Tanzpädagogikstelle erweitert.
Abwechslungsreiche Konzertsaison
Vier der insgesamt acht Sinfoniekonzerte dirigiert Generalmusikdirektorin Karen Kamensek in ihrer letzten Saison an der Spitze des Niedersächsischen Staatsorchesters Hannover. Auf dem Programm des Eröffnungskonzerts der Reihe stehen Werke von Barber und Dvořák, Solist ist Joseph-Joachim-Preisträger Nemanja Radulović. Beethovens „Vierte“ und Richard Strauss‘ „Alpensinfonie“ stehen einander beim zweiten Konzert gegenüber. Musik von Bohuslav Martinů und Gustav Mahler bringt das siebte Konzert. Kamenseks letztes Konzert, zugleich das Konzertfest zum Ausklang der Spielzeit, besteht aus einem großen Crossoverprogramm mit dem keltisch-galizischen Superstar Carlos Núñez. Daneben stehen renommierte Dirigenten am Pult des Niedersächsischen Staatsorchesters. Barock-Legende Ton Koopmann wird ein Konzert dirigieren, Lawrence Foster kommt mit Werken von Enescu, Bernstein und Tschaikowsky im Gepäck. Passend zur „Traumgörge“-Premiere steht beim vierten Sinfoniekonzert neben Musik von Mendelssohn und Schumann auch „Die Seejungfrau“ von Zemlinsky auf dem Programm. Einen besonderen Akzent setzt das Klangbrückenfestival im April, das diesmal dem argentinisch-deutschen Komponisten Mauricio Kagel gewidmet ist.
Keine Spielzeit ohne „Hänsel und Gretel“. Der Weihnachtsklassiker schlechthin feierte dieses Jahr sein 50. Jubiläum und ist im Winter wieder im Opernhaus zu sehen.
Repertoire
Weiterhin bzw. wieder zu sehen sind in der kommenden Spielzeit außerdem „Jenůfa“, „Ein Maskenball“, „Don Giovanni“, „Hänsel und Gretel“, „La Bohème“, „Die Fledermaus“, „La Traviata“, „Falstaff“, „Werther“ und „Rigoletto“ sowie „Inferno“, „Paradiso“, „Münchhausen“, „Gold“, „Oh, wie schön ist Panama“ und „Bi-Ba-Butzemann“.
Spielplan und Vorverkauf
Detaillierte Informationen zum Spielplan 2015/16 gibt es unter www.staatsoper-hannover.de
Leave a reply